Donnerstag, 30. Dezember 2010

Kirchen - Vom Staat subventioniert (ARD-NDR, Panorama) Teil1

Illegale Finanzgeschäfte im Vatikan: Die Geldwäscher des Herrn - taz.de

Illegale Finanzgeschäfte im Vatikan: Die Geldwäscher des Herrn - taz.de

Bürgerprotest gegen Papstbesuch

Bürgerprotest gegen Papstbesuch

Brief an Bundespräsident Christian Wulff

Brief an Bundespräsident Christian Wulff

Freie Bürger für demokratische Werte

Freie Bürger für demokratische Werte

Freie Bürger für demokratische Werte


Wer wach ist, hört die Alarmglocken läuten: Ein ungezügelter Kapitalismus wurde zur Macht, die alles verschlingt. Korruption in Wirtschaft und Politik wurden zum Normalfall. Der „Deal“ mit Lobbyisten wurde Bestandteil des Regierens.

Die Mehrheit des Volkes will eine andere Republik. Sie will eine Demokratie, in der die Tugenden des Grundgesetzes von den Politikern ernst genommen werden:

- in der keine Parteispenden veruntreut und keine Akten vernichtet werden

- in der nicht die Banken und die Atomindustrie wirtschaftspolitische Weichen stellen, sondern das Gemeinwohl die Politik bestimmt

- in der nicht Hoteliers bevorzugt und Hartz IV-Empfänger benachteiligt werden, sondern soziale Gerechtigkeit herrscht

- in der eine klare Trennung zwischen Staat und Kirche erfolgt und der Steuerzahler nicht Jahr für Jahr Milliarden für kirchliche Einrichtungen bezahlt.



Eine Wende zum Guten in Staat und Gesellschaft ist nur möglich, wenn jeder nach dem Grundsatz handelt: „Üb’ immer Treu und Redlichkeit!“

Dafür setzen sich die Freien Bürger für demokratische Werte ein

Violettvideo Kirchenfinanzen - wie sich die Kirchen in Deutschland finan...

Violettvideo Kirchenfinanzen - wie sich die Kirchen in Deutschland finan...

Samstag, 4. Dezember 2010

Saver Benedikt | Leserartikel | ZEIT ONLINE

Saver Benedikt | Leserartikel | ZEIT ONLINE

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Saver Benedikt

Erstaunliches erreicht den Christenmenschen und auch den Rest der verdutzten Welt in den letzten Tagen aus dem Vatikan seitens des heiligen Vaters. Kondome, immer schon – in Kombination mit der Schwangerschaftsverhütung – ein Reizwort innerhalb der katholischen Kirche, möchte Papst Benedikt nicht mehr als absolut verboten ansehen. Schon will man jubeln und ihm, wie der Gesamtheit der katholischen Kirche, eine gewisse Einsicht bescheinigen – doch weit gefehlt: Im Endergebnis strebt er lediglich einem neuen Höhepunkt der Bigotterie und des Fanatismus entgegen. Nicht, was er tut, ist entscheidend – was er unterlässt, ist es.

Natürlich ist es zuerst positiv, dass der Papst Kondome zum Schutz gesunder Menschen vor ansteckenden Krankheiten offenbar erlauben möchte. Hiermit macht er gerade in einigen Gebieten auf dem afrikanischen Kontinent den Weg für eine Eindämmung der Verbreitung von Aids frei. Das diese Einsicht viel zu spät kommt, muss allerdings auch nicht weiter betont werden, auch nicht, dass Rom hier eine immense Schuld auf sich geladen hat, das sich selbst wichtiger nimmt als die, für die er angeblich da ist. Jedenfalls wird die katholische Kirche nicht müde, dies immer wieder zu betonen.

Äußerst fragwürdig ist allerdings weiterhin die Haltung dieses Papstes zu vielen anderen Fragen. Konzentriert man sich auf die Fakten und nicht auf das, was sich die zu früh Jublenden erhoffen, wird schnell klar, dass für diesen Papst immer noch die Kirche und ihr Dogma entscheidend ist und nicht der Mensch. Insbesondere seine Aussagen zum Islam deuten im Kern auf eine weitere Verhärtung hin. Auch von Seiten des Papstes wird im Grunde lediglich die Unfehlbarkeit des Glaubens ins Feld geführt, Ungläubige werden von Seiten des Vatikan defacto geächtet und als minderwertige Individuen angesehen. Auch geschiedene Christen bezeichnet er als Christen, die unterhalb dessen stehen, was für ihn ein Christ sein sollte. Der Begriff vom »Untermenschen« ist hier nicht mehr weit und die Parallele zu einigen Denkmustern innerhalb des Islam, der »Ungläubige« gerne als minderwertig darstellt, ist kaum von der Hand zu weisen.

Anpassen will er sich nicht, dieser Papst – er will es, übrigens völlig erwartungsgemäß und durch seine eigene Biografie begründet – immer noch nicht. Realitäten erkennt er offensichtlich nicht an, wie ihm auch die Individualität und die gesellschaftliche Entwicklung ein Dorn im Auge sind. Kein Wunder, dass er sich mit einigen Vertretern des Islam gut versteht, vertritt man in Teilen doch die gleiche menschenverachtende Haltung, die immer noch glaubt, ein paar »Warme Worte« könnten Humanität ersetzen und der Glaube stünde über dem Individuum, natürlich neben seinen heiligen Männern. Es geht um Macht und um nichts sonst. Was diesen Papst im Jahr 2010 nach wie vor auszeichnet, ist sein extremes Herrschaftsdenken, das dem eines Despoten nahekommt. Hierzu gesellt sich eine unglaubliche Borniertheit beim Blick auf den angeblich so beliebigen Wohlstandsbürger und sein Verdacht, die Trennung von Sexualität und Ehe würde zur Beliebigkeit führen. Das tut sie natürlich nicht. Beliebigkeit ist gänzlich unabhängig von Rechtserhältnissen und auch von Sakramenten.

Alles, was für diesen Papst zählt, ist die katholische Kirche und ihr Erhalt in der bekannten Form. Dieser Kirche als Machtinstrument gilt seine Sorge, nicht den Menschen. Wie ist es sonst erklärlich, dass Vorgänge im Zusammenhang mit der Pius-Bruderschaft und dem sexuellen Missbrauch fast ausschließlich aus der Kirchen- kaum aber aus der Perspektive der Opfer gesehen werden. Das sexueller Missbrauch zuerst ein Problem der Opfer ist und nicht der Kirche – diese Einsicht scheint Papst Benedikt verborgen geblieben zu sein. Naiv mag wohl der gelten, der in den aktuellen Aussagen des Papstes eine Weiterentwicklung oder gar Öffnung der katholischen Kirche erkennen will. Sie ist schlicht und einfach nicht vorhanden. Eher das Gegenteil ist der Fall und sich bietende Chancen werden seitens der katholischen Kirche nicht genutzt. Es bleibt dabei, dass Papst Benedikt monarchenhaft regiert und sich selbst defacto zum Gott erklärt – belegt durch sein Werten, sein Handeln und seine Unterlassungen.

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Freitag, 3. Dezember 2010

Missbrauch durch Kleriker: Ein System der Vertuschung und Verharmlosung - Nachrichten Panorama - Weltgeschehen - WELT ONLINE

Missbrauch durch Kleriker: Ein System der Vertuschung und Verharmlosung - Nachrichten Panorama - Weltgeschehen - WELT ONLINE


Ein System der Vertuschung und Verharmlosung

Das Erzbistum München und Freising legt den Missbrauchsbericht vor. Es gab fast 400 Fälle seit 1949. Viele Akten wurden vernichtet. Schuldgefühle sind selten.

Die ganze Wahrheit gab es nicht. Das 250 Seiten starke Gutachten zu den Missbrauchsfällen in der Erzdiözese München und Freising wird vorerst nicht veröffentlich. Aber allein schon die siebenseitige Zusammenfassung des Berichts, den Rechtsanwältin Marion Westpfahl im Münchner Ordinariat vorlegte, ist schockierend genug: Wenn es um Verbrechen wie sexuellen Missbrauch ging, herrschte im Erzbistum ein System der Vertuschung und Verharmlosung. Akten wurden vernichtet, homosexuelle Kleriker erpresst.

Münchner Erzbistum legt Missbrauchsbericht vor
Foto: dpa Die Rechtsanwältin Marion Westpfahl übergibt ihr Gutachten zu den Missbrauchsfälle im bayerischen Erzbistum dem Generalvikar Prälat Peter Beer

Desinteresse an den Opfern

Die Täter zeigten selten Schuldgefühle, neigten aber zum Selbstmitleid. Mit am schlimmsten, so Westpfahl, empfand sie aber „die vollständige Nichtwahrnehmung der Opfer“ durch das Ordinariat: „Es herrschte Desinteresse am Tatgeschehen und am Opferschicksal.“

Kleriker
Foto: dapd/DAPD Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx

Dass dieses auch strafrechtlich relevante Fehlverhalten jetzt öffentlich wird, ist für den Münchner Kardinal Reinhard Marx „ohne Alternative“. „Was wir tun, sind wir den Menschen schuldig, die zu Opfern wurden. Wir bitten als Kirche um Vergebung für das, was Mitarbeiter der Kirche getan haben.“

Umfrage

Sind die Missbrauchsfälle ein Grund für den Austritt aus der Kirche?

Mit dem Münchner Missbrauchsbericht geht ein Krisenjahr für die katholische Kirche spektakulär zu Ende. Im Januar wurden die Übergriffe am Berliner Canisius-Kolleg bekannt. Es folgte ein Dammbruch. Immer mehr Opfer aus anderen Einrichtungen meldeten sich, in Bayern unter anderem bei den Regensburger Domspatzen oder im Benediktinerkloster Ettal.

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Der Augsburger Bischof Walter Mixa musste auch wegen Misshandlungsvorwürfen seinen Rücktritt anbieten. Münchens Erzbischof Marx profilierte sich dagegen früh als Aufklärer. Das hat besondere Brisanz, weil Papst Benedikt XVI. als Kardinal Josef Ratzinger von 1977 bis 1982 dem Erzbistum München und Freising vorstand.

159 Priester galten als "auffällig"

Generell vermied es die Gutachterin, Details zu nennen, die Rückschlüsse auf Personen zuließen, bei Kardinal Ratzinger machte sie eine Ausnahme. Von ihm fand sie einen Brief an einen delinquenten Priester. Ratzinger forderte ihn darin auf, seine Zwangsversetzung in ein anderes Bistum endlich zu akzeptieren.

Laut Gutachten gab es 365 Fälle von Missbrauch. 159 Priester sind „auffällig“ geworden, wobei damit nicht alle einschlägigen Übergriffe erfasst seien. „Vielmehr ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl deutlich höher liegt.“ Wegen Sexualdelikten verurteilt wurden 26 Priester, unter ihnen befindet sich kein lebender Diözesanpriester mehr. Andere Misshandlungen durch Priester sind in 36 Fällen nachgewiesen worden.

Außerdem wurden 15 Diakone und sechs Personen unter den Pastoralreferenten, Seelsorgehelfern und Jugendpflegern „auffällig“. Auch die Religionslehrer im Kirchendienst nahmen die Gutachter unter die Lupe. 96 Fälle wurden ermittelt. Ein Lehrer wurde wegen eines Sexualdelikts verurteilt. Ein weiterer Fall sexuellen Missbrauchs sei erwiesen. Es gab keine Verurteilung wegen sonstiger körperlicher Misshandlungen, „obwohl solche nach Auffassung der Gutachter in 24 Fällen erwiesen sind“.

Eine umfangreiche Aktenvernichtung hat stattgefunden

Als Rechtsanwältin Westpfahl im April vom Ordinariat beauftragt wurde, die Fälle sexuellen Missbrauchs in der Zeit von 1949 bis 2009 im Erzbistum zu untersuchen, stand sie vor einer Mammutaufgabe. Sie interviewte nicht nur die Leiter des Priesterseminars, des Schulreferats und die Generalvikare. Sie musste auch 13.000 Akten aus 60 Jahren sichten.

Dabei kam zutage, dass die Dokumente lückenhaft sind. In der Vergangenheit „fanden umfangreiche Aktenvernichtungsaktionen statt“. Deswegen konnten auch die Täter-Opfer-Relationen nicht rekonstruiert werden. Unfähigkeit vermutet die Gutachterin hinter diesen chaotischen Zuständen nicht, eher Absicht. „Schlamperei scheidet bei Aktenvernichtungsvorgängen aus. Das ist Ausdruck einer Grundhaltung“, so Westpfahl.

Dazu gehörte auch ein fehlendes Unrechtsbewusstsein. Über die Sexualdelikte wurde so verharmlosend berichtet, dass es oft nicht möglich war, die Taten zu erfassen. Die Kirche habe sich die Tabuisierung sexueller Themen zunutze gemacht. „Die Vertuschung war erfolgreich“, sagte Westpfahl. Für den „rücksichtlosen Schutz des eigenen Standes“ schreckten die Kleriker auch vor rüden Methoden nicht zurück. Die Gutachterin sprach von „besonderem Erpressungspotenzial“, dem homosexuelle Priester unterlägen: „Das wurde genutzt.“

Dieses System soll nun ein Ende haben. Das Bistum arbeitet an einem Präventionskonzept. „Ich kann nur davor warnen, nach diesen Erfahrungen einfach zur Tagesordnung überzugehen“, sagte Kardinal Marx. Die Kirche müsse ihre Glaubwürdigkeit zurückgewinnen.

Missbrauch an katholischen Einrichtungen

Immer wieder erschüttern Missbrauchsskandale die katholische Kirche in Deutschland. Die wichtigsten Stationen der Entwicklung:

Dienstag, 30. November 2010

Kirchenfinanzierung: Fragen und Antworten | hpd

Kirchenfinanzierung: Fragen und Antworten | hpd
Die Katholische Bischofskonferenz hat vor einer Woche eine lange Liste mit 37 Fragen und Antworten zur Kirchenfinanzierung veröffentlicht. Da dies auch als Beitrag zur gegenwärtigen Diskussion über die staatliche Finanzierung der Kirchen anzusehen ist, hat Carsten Frerk, der Autor des „Violettbuch Kirchenfinanzen“, diese Antworten durchgesehen und kommentiert.

Montag, 29. November 2010

netzwerkB » Blog Archiv » Ihr Runder Tisch ohne Betroffene ist ein Irrweg!

netzwerkB » Blog Archiv » Ihr Runder Tisch ohne Betroffene ist ein Irrweg!

Ihr Runder Tisch ohne Betroffene ist ein Irrweg!


Pressemitteilung (als PDF herunter laden)

Seit über einem halben Jahr tagt der „Runde Tisch Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen und im familiären Bereich“. Doch bis heute schließt er die Betroffenen von sexualisierter Gewalt aus.

Stattdessen zeigt die Zusammensetzung des Runden Tisches – von einigen wenigen Vertretern von Opferhilfeverbänden abgesehen – eine klare Dominanz gerade der Organisationen, Arbeitgeber- und Berufsverbände, in deren Reihen zahlreiche Täter zu finden sind.

Beispielhaft sei hier nur die Katholische Kirche genannt, in deren Reihen unzählige Fälle sexualisierter Gewalt vorgekommen und jahre- oder gar jahrzehntelang vertuscht wurden. Mit welchem Recht sitzen Vertreter einer Organisation, deren Interesse bislang ausschließlich der Täterschutz war, am Runden Tisch, während diejenigen, denen durch diese Vertuschung unsägliches Leid widerfahren ist, davon ausgeschlossen werden?

Dieselbe Frage darf in Richtung aller derjenigen Organisationen, Arbeitgeber- und Berufsverbände gestellt werden, denen das Thema sexualisierte Gewalt an Kindern seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten bekannt ist, die aber bislang ebenfalls geschwiegen haben. Mit welchem Recht sitzen Vertreter von Organisationen, die durch ihr Wegsehen und Schweigen das Leid vieler Betroffener verlängert haben, am Runden Tisch, während Betroffene ausgeschlossen bleiben?

Nicht nur Betroffene stellen diese Fragen. Längst wird dieses Missverhältnis auch bei einigen Teilnehmern des Runden Tisches als skandalös wahrgenommen. Daran ändert auch eine einmalige Anhörung von einigen wenigen handverlesenen Betroffenen nichts. Angesichts des offensichtlichen Missverhältnisses am Runden Tisch muss dies als eine Maßnahme zur Wahrung des Scheins verstanden werden.

Festzuhalten ist: Am Runden Tisch treffen viele derjenigen zusammen, die schon bislang wenig Interesse für die Belange der Betroffenen gezeigt haben. Denen bislang vor allem der Schutz der Täter bzw. der Institution am Herzen lag.

Dagegen darf offensichtlich die Perspektive, die Erfahrung und die Expertise der Betroffenen nicht in die Beratungen des Runden Tisches einfließen.

Jedes Ergebnis, jeder Beschluss eines so einseitig besetzten Runden Tisches steht damit von Anfang an unter dem Verdacht des weiteren Täterschutzes, bzw. des Schutzes der jeweiligen Institution. Ohne gleichberechtigte Partizipation der Betroffenen entbehren sämtliche Äußerungen zu guten Intentionen, Prävention und geplanten Veränderungen der soliden Basis und somit jeglicher fachlicher und demokratischer Legitimität.

NetzwerkB fordert die Änderung der strukturellen personellen Zusammensetzung des Runden Tisches, so dass Betroffene im gleichen Beteiligungsverhältnis wie Nicht-Betroffene am Tisch sitzen. Nur so können überzeugende und ernstzunehmende Reformvorschläge zum Schutz vor sexualisierter Gewalt an Kindern erarbeitet werden.

Für Journalisten-Rückfragen steht netzwerkB am 1.12.2010 von 15:00 bis 18:00 Uhr vor dem HUMBOLDT CARRÉ, Behrenstraße 42, 10117 Berlin, zur Verfügung.


netzwerkB.org (Netzwerk Betroffener von sexualisierter Gewalt) ist eine unabhängige Interessenvertretung. Wir setzen uns für die Rechte Betroffener ein, indem wir das gesellschaftliche Schweigen brechen, über Ursachen und Auswirkungen sexualisierter Misshandlung informieren, beraten und uns für konkrete Veränderungen stark machen.

netzwerkB bittet darum an Betroffene die netzwerkB-Kontaktdaten weiterzugeben sowie die Kontakt-Email (info@netzwerkb.org) und Website (www.netzwerkB.org) zu veröffentlichen.

interessante violette Links » Nics Bloghaus II

interessante violette Links » Nics Bloghaus II

Nov 282010

Der WDR hat ein Interview mit Carsten Frerk, dem Autoren des Violettbuches geführt, dass erfreulicher Weise auch als Podcast bereitsteht: und zwar hier.

Sehr interessant finde ich einen Artikel im Neandertal-Kurier Blog. Ein Blog, der sich selbst als christlich beschreibt, veröffentlicht einen kritischen Artikel: “Violettbuch Kirchenfinanzen” – überflüssig und trotzdem notwendig! in dem es unter anderem heißt:

“Das Buch von Carsten Frerk ist überflüssig, weil es nichts verändern wird im Finanzwesen „Kirche“. Davon gehe ich aus! Mich hat nur gewundert, wie zum Beispiel unsere evangelische Amtskirche – die EKD – darauf reagierte.” Im Weiteren geht er auch auf die Gegendarstellung der EKD ein und zitiert auch aus den beiden von mir aufgegriffenen Artikeln auf evangelisch.de von Thomas Begrich (hier und hier). Und findet es ebenso unseriös, dass dieser sich mit dem Hinweis, da es sich bei Frerks Buch “nur” um eine Streitschrift und nicht um ein sachliches Buch handelt, aus der Affäre zu ziehen versucht.

Die beiden Veröffentlichungen haben mir gezeigt, was „interessengeleitet“ bedeuten kann – und dann auch diese perverse Argumentation: wenn man die Finanzierung der Kirche mit staatlichen Zuschüssen diskutieren und vielleicht auch abschaffen will, dann gefährdet man den Glauben und Gott und den Bestand der Kirche – und es entsteht eine „Gesellschaft ohne Barmherzigkeit.“ Das tut weh, wenn so argumentiert und Ansprüche auf Finanzen verteidigt werden! Und ist m.E. ein Armutszeugnis für die, die so reden – müssen!

Es gibt Momente, wo mir kritische Christen näher zu sein scheinen, als die “eigenen Leute” :-)

Wir werden also in Deutschland mit diesem finanziellen Verzahnungsproblem weiter leben müssen. Ich bin nur der Überzeugung, dass dadurch der Schaden für die Kirche immens ist [...] „Freie Kirche in einem freien Staat“ – oder: Trennung von Staat und Kirche – aber etwas konsequenter! Und wenn: Dann sollten wir uns nicht „von außen“ zwingen lassen, sondern aus eigenem Antrieb vollziehen – zum Wohle und Nutzen unserer Kirche!

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Dokumentation: Hier Staat, dort Kirche - Nachrichten Print - DIE WELT - Debatte - WELT ONLINE

Dokumentation: Hier Staat, dort Kirche - Nachrichten Print - DIE WELT - Debatte - WELT ONLINE

Die Welt: 07:30|

Dokumentation

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Hier Staat, dort Kirche

Sozialdemokratische Kirchenkritiker, die am Samstag einen "Arbeitskreis Laizistinnen und Laizisten in der SPD" vorbereitet haben, streben eine stärkere Trennung von Staat und Kirche an. In einem Konzeptentwurf nennen sie zehn Forderungen, die wir in Auszügen dokumentieren . Die Website www.spd-laizisten.de wurde gestern gesperrt.

1. Gesetze und öffentlicher Raum müssen neutral bleiben: Verfassungen, Gesetze und öffentliche Bauten gehören allen Bürgern. Zur Wahrung der weltanschaulichen Neutralität gehören religiöse Symbole nicht in Gerichte, Parlamente, Rathäuser, staatliche Krankenhäuser, Kindertagesstätten und Schulen sowie Behörden.

2. Neutrales öffentliches Bildungswesen: Der Staat darf weder religiös bestimmte Erziehungsziele vorgeben noch einen Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach an den Schulen gewährleisten. Statt des bisherigen Bekenntnisunterrichtes sollen alle Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrer Herkunft und Religionszugehörigkeit einen Unterricht über die ethischen Grundlagen des Zusammenlebens, über die Inhalte der großen Religionen und über die weltanschaulichen Grundlagen unserer Kultur erhalten.

3. Ablösung der Staatsleistungen an die Kirchen: Die Vorschrift des Grundgesetzes, alle auf Gesetz, Vertrag oder besonderen Rechtstiteln beruhenden Staatsleistungen an die Religionsgesellschaften abzulösen, ist bisher nicht erfüllt. Der Bundesgesetzgeber muss endlich die hierfür notwendigen Gesetze erlassen. Die direkte und indirekte Finanzierung der Klerikergehälter, der Theologenausbildung und des Religionsunterrichts sind zu beenden.

4. Abschaffung von Rechtsprivilegien: Alle Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften sind nach dem allgemeinen Vereinsrecht zu behandeln. Die katholische Kirche ist in internationalen Gremien als NGO einzustufen, wie es bei allen anderen Religionsgemeinschaften bereits üblich ist. Der Straftatbestand der "Gotteslästerung" (§ 166 StGB) ist ersatzlos zu streichen.

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5. Abschaffung von Steuerprivilegien: Die Einziehung der Kirchensteuer durch den Staat ist zu beenden.

6. Abschaffung von Finanzprivilegien: Über die Kirchensteuern hinaus beziehen bestimmte Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften in den Bundesländern hohe Zuschüsse auf Basis von Konkordaten bzw. Staatsverträgen. Diese Verträge sind so umzugestalten, dass sie sich auf ein sinnvolles Minimum, z.B. bei der Unterstützung kultureller Angelegenheiten, beschränken, wobei der Grundsatz der Gleichbehandlung aller Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften einzuhalten ist.

7. Beendigung der Priesterausbildung durch den Staat: Die theologischen Fakultäten an staatlichen Hochschulen sind abzuschaffen. An ihrer Stelle sind religionswissenschaftliche Institute einzurichten.

8. Gleiche Mitarbeiterrechte: Über die für alle Tendenzbetriebe geltenden Besonderheiten hinaus dürfen die Rechte von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht beschnitten werden.

9. Keine öffentliche Militärseelsorge: Ihre staatliche Organisierung und Finanzierung ist zu beenden.

10. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist kein Kirchenfunk: Die Rundfunkräte der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten sind so umzugestalten, dass dort keine Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft übermäßigen Einfluss erhält.

Donnerstag, 12. August 2010

Universelles Leben - Nachrichten der Urchristen aus Deutschland an Urchristen in der ganzen Welt

Universelles Leben - Nachrichten der Urchristen aus Deutschland an Urchristen in der ganzen Welt

Räumt Lohmayer jetzt in seiner Kirche auf?


Die katholische Diözese Würzburg hat laut einer Meldung der Provinzzeitung Main-Post jetzt einen neuen „Referenten für Weltanschauungs-, Religions- und Sektenfragen“ ernannt.

„Sektenfragen“? Da wird man schon mal stutzig. Heißt das, die Vatikankirche hat mittlerweile selbst eingesehen, dass sie aufgrund der vielen Kirchenaustritte zu einer kleinen Sekte geworden ist? Zu einer Sekte, die sich jetzt dringend selbst beobachten muss, weil ständig neue Verbrechen ihrer Amtsträger ans Tageslicht kommen?

Die Vatikankirche war ja viele Jahrhunderte lang eine Großsekte, die sich vom ursprünglichen Christentum abgespalten hat und zu dessen genauem Gegenteil geworden ist. Aber dieser Posten eines Referenten für Sektenfragen ist ja keine ganz neue Einrichtung. Der neue Beauftragte Jürgen Lohmayer folgt nur seinem Vorgänger nach, der offenbar in Rente geht. Doch die Sache hat einen Haken: Diese Beauftragten sollen nicht die eigene Kirche kritisch beleuchten, sondern andere Glaubensgemeinschaften „beobachten“.

Wobei man statt „Beobachten“ eigentlich „Verketzern“ sagen müsste. Denn neu ist das tatsächlich nicht. Früher gab es Inquisitoren, die überall auf Ketzersuche gingen und Andersgläubige auf die Scheiterhaufen brachten. Heute arbeitet man mehr mit den Massenmedien, die meist von der Kirche beeinflusst werden, und wirft dann Häme und Verleumdung auf zahlenmäßig kleinere Glaubensgemeinschaften, die sich dagegen nur schwer wehren können.

Der Dreck der eigenen Kirche wird also auf andere geworfen. Ein beliebtes und bewährtes Vorgehen seit der Erfindung des Sündenbocks. Nur mit Jesus von Nazareth hat es nichts zu tun. Denn der hat nie Priester oder Pfarrer eingesetzt. Und Er sprach ja in der Bergpredigt davon, dass man zuerst den Balken aus dem eigenen Auge ziehen soll. „Vor der eigenen Tür kehren“, würde man heute sagen. Und da könnte der neue Mann ja wirklich derzeit vieles finden und ergründen. So eine Art Maulwurf in den eigenen Reihen, das wäre vielleicht sogar eine segensreiche Einrichtung, um weitere Verbrechen innerhalb der Kirche zu verhindern. Die staatlichen Behörden wären sicher an weiteren Details interessiert. Solche Aufklärer in eigener Sache wären allen Diözesen nur zu empfehlen.

Die Kirche, die hat ihre Macht bisher immer dazu genutzt, ihren eigenen Ruf unter allen Umständen nach außen hin reinzuhalten und statt dessen anderer anzuschwärzen, die sich nichts haben zuschulden kommen lassen. Und die staatlichen Behörden haben dabei oft sogar noch mitgemacht. Auch der neue Mann aus Würzburg wird nur teilweise von der Kirche bezahlt. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem sogenannten Stiftungslehrstuhl der katholischen Fakultät der Universität Würzburg. Das beduetet: Die Räumlichkeiten, in denen er arbeitet, und deren Ausstattung werden vom Staat bezahlt, und auch von seinem Gehalt und dem seiner Sekretärin übernimmt der Freistaat Bayern einen Teil. Was aber eine Ausnahme ist. In allen anderen Fällen zahlt der deutsche Staat die theologischen Fakultäten und damit die Ausbildung sämtlicher Theologen für beide großen Kirchen komplett aus dem Steuersäckel. Das ist weit mehr als eine Milliarde Euro pro Jahr. Würde die Kirchen diese und zahlreiche weiteren staatlichen Subventionen nicht erhalten, dann wären sie sicher längst schon zu belanglosen Kleinsekten geworden, nicht zuletzt aufgrund der vielen Kirchenskandale.

Wie lautete noch schnell der Spruch des alten Indianers? „Wenn die letzte Reliquie gefälscht, der letzte Skandal vertuscht, die letzte Altarkerze durch das letzte alte Mütterlein ausgeblasen ist, dann werdet auch ihr Priester und Pfarrer merken, wem ihr wirklich gedient habt.“

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