Freitag, 1. November 2013

Hubertusmessen: PETA prangert kirchlichen Segen für Jäger an - Anti Jagd Blog

Hubertusmessen: PETA prangert kirchlichen Segen für Jäger an - Anti Jagd Blog

Komitee Freitag, 01 November 2013 in Jägereien

Hubertusmessen: PETA prangert kirchlichen Segen für Jäger an


Töten mit kirchlichem Segen: Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. übt scharfe Kritik an den Verantwortlichen für die Abhaltung einer Hubertusmesse.

Hubertusmessen stellen nicht nur den heiligen Hubertus von Lüttich fälschlicherweise als Schutzpatron der Jagd dar, sie bilden häufig auch den Auftakt zu grausamen Treib- und Drückjagden. In großer Zahl ziehen die Hobbyjäger dabei in die Wälder, um etliche Tiere zu hetzen und zu töten. PETA fordert ein Verbot der Jagd und verweist auf zahlreiche wissenschaftliche Studien, wonach die Jagd nicht dazu geeignet ist, Wildpopulationen dauerhaft zu reglementieren. Gleichzeitig appelliert die Tierrechtsorganisation an die Kirchenvertreter, künftig keine Messe zur Segnung von Jägern zu veranstalten.

„Kirchlicher Segen für Jäger ist Heuchelei, weil dies der Ehrfurcht vor dem Leben widerspricht. Den Jägern geht es hauptsächlich um die Lust am Töten und den Trophäenkult, das geben sie sogar offen zu“, kritisiert Diplom-Zoologe Peter Höffken, Wildtierexperte bei PETA. „Die Hubertusmesse verfremdet zudem die wahren Begebenheiten, denn der heilige Hubertus wurde vom Jäger zum leidenschaftlichen Jagd-Gegner.“

Den Überlieferungen zufolge soll dem im Jahr 655 in Toulouse geborenen Hubertus bei einer Jagd ein Hirsch mit einem leuchtenden Kreuz zwischen dem Geweih erschienen sein. Hubertus wandelte sich daraufhin vom begeisterten Jäger zum entschiedenen Jagd-Gegner. Er wurde in Rom zum Bischof geweiht und starb 727 als Heiliger Hubertus von Lüttich.

Zahlreiche Studien belegen die schädlichen Auswirkungen der Jagd: Servanty et al(1) wiesen nach, dass Wildschweine in jagdfreien Gebieten eine geringere Populationsdichte aufweisen als in bejagtem Territorium. Demnach führt ein hoher Jagddruck auch zu deutlich höheren Reproduktionsraten. Auch Prof. Dr. Josef Reichholf, ein namhafter Biologe der TU München, sieht aus wildbiologischer Sicht keine Notwendigkeit in der Jagd: Die nahezu ausgerotteten Wölfe müssen nicht durch Jäger ersetzt werden, da eine natürliche Regulation der waldbewohnenden Tierpopulationen durch Umwelteinflüsse wie Witterung, Nahrungsverfügbarkeit oder Krankheiten stattfindet.

(1) Servanty et al. (2009): Pulsed resources and climate-induced variation in the reproductive traits of wild boar under high hunting pressure. Journal of Animal Ecology. Nr. 78, Issue 6.


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